Bevölkerungsschutz & Katastrophenhilfe in Neubiberg

Warum ist Vorsorge notwendig?

Ob großflächige Stromausfälle, Unwetter, Hochwasser, Pandemien, Brände oder Störungen in der Versorgungsinfrastruktur – Katastrophen sind selten, aber wenn sie eintreten, ist rasches, informiertes Handeln lebenswichtig. Die Freiwillige Feuerwehr Neubiberg unterstützt Sie dabei, sich vorausschauend vorzubereiten und im Ernstfall richtig zu handeln.

In Deutschland ist der Bevölkerungsschutz auf mehreren Ebenen organisiert:

  • Zivilschutz (zuständig: Bund) betrifft vor allem den Schutz im Spannungs- oder Verteidigungsfall.
  • Katastrophenschutz (zuständig: Länder und Kommunen) reagiert auf Naturkatastrophen, technische Unfälle oder Gefahrenlagen.
  • Behörden wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellen Warnsysteme, Ratgeber und Hilfsmaterialien zur Verfügung.
  • Die operative Arbeit übernehmen Feuerwehren, Hilfsorganisationen, das THW, Rettungsdienste – und vor Ort natürlich auch wir: die Freiwillige Feuerwehr Neubiberg.

 

Verhalten bei Gefahrenlagen

Wenn es zu einer plötzlichen Gefahr kommt (z. B. Brand, Chemieunfall, radioaktive Freisetzung, Giftwolke), zählt besonnenes Verhalten. So schützen Sie sich und andere:

Schutz aufsuchen

  • Suchen Sie umgehend ein festes Gebäude auf – je schneller, desto besser.
  • Bewegen Sie sich quer zur Windrichtung, um den Kontakt mit Schadstoffen oder Rauch zu minimieren.
  • Halten Sie ein Tuch, Schal oder eine FFP2-/FFP3-Maske vor Mund und Nase.

Kleidung & Reinigung

  • Ziehen Sie verunreinigte Oberkleidung und Schuhe außerhalb des Wohnbereichs aus.
  • Waschen Sie gründlich Gesicht, Haare, Hände, Nase und Ohren mit Wasser und Seife.

Raum sichern

  • Nutzen Sie innenliegende Räume in oberen Etagen, um sich von eindringenden Schadstoffen fernzuhalten.
  • Türen und Fenster schließen, Lüftungsanlagen und Klimaanlagen abschalten, um den Luftaustausch zu minimieren.

Informationen einholen

  • Batteriebetriebenes Radio einschalten oder über DAB+ aktuelle Informationen hören.
  • Nutzen Sie die NINA-Warn-App, Katwarn, oder die offizielle Seite www.warnung.bund.de.
  • Achten Sie auf offizielle Anweisungen – sie sind handlungsleitend für Ihre Sicherheit.

Nachbarschaftshilfe

  • Warnen Sie Nachbarn, insbesondere hilfsbedürftige Personen (Senior:innen, Menschen mit Behinderungen, Sprachbarrieren).
  • Schauen Sie regelmäßig nach alleinstehenden Personen in Ihrer Umgebung.

 

Blackout

Was passiert bei einem Blackout?

Ein flächendeckender Stromausfall – auch Blackout genannt – hat weitreichende Folgen für unser tägliches Leben. Heizung, Licht, Kommunikation, Wasserversorgung, Supermärkte, Tankstellen und der öffentliche Verkehr können komplett zum Erliegen kommen. In solch einer Lage kommt es darauf an, besonnen zu handeln und zu wissen, wo Hilfe erreichbar ist.

So bereiten Sie sich vor:

Wärme & Licht

  • Lagern Sie Kerzen, Taschenlampen, Solarleuchten, Kurbellichter, Streichhölzer, Batterien
  • Warme Kleidung, Decken und Schlafsäcke können Heizungen ersetzen
  • Haushalte mit Kamin sollten Holz, Kohle oder Briketts vorrätig halten

Kochen ohne Strom

  • Campingkocher, Gaskocher oder Esbit-Kocher nutzen – niemals im geschlossenen Raum grillen!
  • Kalte Notverpflegung bereithalten: Konserven, Brot, Nüsse, Müsliriegel
  • Trinkwasser: mindestens 2 Liter pro Person und Tag für 10 Tage

Kommunikation & Information

  • Batterie- oder Kurbelradio zur Aufnahme von Warnmeldungen
  • Mobiltelefon mit Powerbank oder Solarladegerät
  • Ausreichend Bargeld im Haus – EC-Automaten funktionieren ggf. nicht

Bei länger andauerndem Strom- oder Telekommunikationsausfall richtet die Gemeinde Neubiberg gemeinsam mit der Feuerwehr sogenannte Katastrophenschutz-Leuchttürme (KAT-Leuchttürme) ein. Diese dienen als zentrale Anlaufstellen für die Bevölkerung:

 

Die KAT-Leuchttürme sind ein Angebot der Gemeinde Neubiberg und dienen als Anlaufstelle:

  • wenn Sie verletzt sind oder eine Notlage melden möchten
  • wenn Sie Hilfe benötigen oder eine hilfsbedürftige Person melden möchten
  • wenn Sie Informationen zum Ereignis benötigen
  • wenn Sie anderen Menschen helfen können

 

Standorte in Neubiberg:

  • Grundschule Neubiberg, Rathausplatz 9 (EG)
  • Neubiberg, Rückgebäude Albrecht-Dürer-Str. 23, Zugang über Rheingoldstraße
  • Marktplatz Unterbiberg

Flyer „KAT-Leuchtturm“ als PDF herunterladen

Tipp: Notieren Sie sich die Leuchtturm-Standorte analog (z. B. im Notfallheft), da digitale Karten im Blackout nicht erreichbar sein könnten.

 

Bevorratung, Hausapotheke & Hygiene

Notgepäck

Für Evakuierungen (z. B. Bombenfund, Brände, Überschwemmung) sollte ein Rucksack pro Person bereitstehen.

Inhalt:

  • Wichtige Dokumente (Personalausweis, Impfpass, Rentenbescheide, Patientenverfügung)
  • Bargeld, Kontaktdaten von Angehörigen
  • Kleidung & Hygieneartikel für 2–3 Tage
  • Hausapotheke & Erste-Hilfe-Set
  • Verpflegung & Wasser für 48 Stunden
  • Taschenlampe, Batterien, Notschutzdecke
  • Für Kinder: SOS-Kapsel mit Name, Adresse, Notfallnummer

Persönliche Hygiene

  • Seife, Waschmittel, Feuchttücher, Müllbeutel, Einweggeschirr
  • Campingtoilette oder Eimertoilette als Alternative
  • Haushalts- oder Einmalhandschuhe
  • Händedesinfektionsmittel
  • Wasserfilter und Entkeimungstabletten

Hausapotheke

  • Persönliche Medikamente
  • Schmerzmittel, Fiebermittel
  • Desinfektionsmittel, Pflaster, Mull, Kompressen
  • Fieberthermometer, Splitterpinzette
  • Mund-Nasen-Schutz

 

Verhalten im Brandfall

Ein Brand im Haus oder in der Wohnung ist eine Ausnahmesituation – doch wer die richtigen Schritte kennt, kann Leben retten. Hier erfahren Sie, wie Sie im Ernstfall richtig reagieren:

Notruf 112 wählen – so früh wie möglich!

  1. Gebäude verlassen – bringen Sie sich und andere in Sicherheit.
  2. Keine Aufzüge benutzen
  3. Türen hinter sich schließen, um Rauch und Feuer einzudämmen.
  4. Bei Rauchentwicklung: Bodennahe Fortbewegung, Mund-Nase-Schutz durch Tuch
  5. Eingeschlossen?: Fenster schließen, Türe abdichten, auf sich aufmerksam machen.
  6. Kleinbrand löschen, nur wenn gefahrlos möglich – sonst: Retten geht vor Löschen.

 

Warnsysteme & Informationsquellen

Im Katastrophenfall zählt jede Minute. Damit Sie schnell und zuverlässig gewarnt werden, stehen in Deutschland mehrere parallel arbeitende Warnsysteme zur Verfügung. Diese können Sie im Ernstfall rechtzeitig informieren und zum richtigen Verhalten anleiten.

Sirenenwarnung

Sirenen sind auch heute ein zentraler Bestandteil des Bevölkerungsschutzes. In Neubiberg sind diese in das Modulare Warnsystem (MoWaS) eingebunden und dienen der schnellen akustischen Warnung im öffentlichen Raum.

Bedeutung der Sirenensignale:

  • 1 Minute auf- und abschwellender Heulton:
    Warnung vor Gefahren – sofort Radio oder Warn-App einschalten!
  • 1 Minute Dauerton:
    Entwarnung
  • 3 Töne à 12 Sekunden mit Pausen:
    Alarmierung der Feuerwehr

Bitte merken: Bei einem Heulton suchen Sie Schutz, informieren Sie andere und hören Sie auf amtliche Anweisungen.

Digitale und klassische Informationskanäle

Medium

Funktion

Besonderheit

Warn-App NINA

Offizielle Gefahren- und Katastrophenmeldungen

Push-Benachrichtigungen für beliebig viele Orte, Notfalltipps & Checklisten

 Cell Broadcast

Nachricht direkt aufs Handy – ohne App

Automatisch empfangen, funktioniert auch bei Netzauslastung, anonym

Radio (UKW, DAB+)

Regionale und überregionale Warnmeldungen

Besonders wichtig bei Stromausfall – batteriebetrieben nutzen!

Fernsehen

Offizielle Durchsagen der Behörden

Öffentlich-rechtliche & private Sender

🌐 Webseite: www.warnung.bund.de

Bundesweite Warnmeldungen, Kartenansicht

Desktop- und mobil optimiert

Digitale Stadtinformationstafeln

Lokale Hinweise bei Gefahrenlagen

In Städten oder öffentlichen Einrichtungen

Fahrgastanzeigen im ÖPNV

 

 

 

Flyer „Warnung der Bevölkerung“ als PDF herunterladen (146,9 KB)

Flyer „Warnung der Bevölkerung“ English als PDF herunterladen (172,7 KB)